Als Student das Lernen lernen – oder wie du möglichst wenige Klausuren verkackst

Bald ist es wieder soweit und vielleicht startest ja auch du nach deinem (Fach-)Abitur ins Studentenleben. Als ich 2014 mein Chemie Studium begann, mache ich wie wahrscheinlich alle Erstis vor allem beim Lernen unglaublich viele Fehler, die mich die ein oder andere Klausur verkacken ließen. Deswegen möchte ich dir meine Erfahrungen zum Thema Lernen als Student mit auf den Weg geben.

Ich kann mich noch genau an meine erste Zeit als Erstsemesterstudentin erinnern, gerne denke ich an diese Zeit zurück. Gerne nehme ich dich mit und zeige dir die Eindrücke, die damals in den ersten Wochen als Studentin auf mich einprasselten. Alles war aufregend und viel schneller als gedacht, standen damals die ersten Klausuren auf der Matte. Deswegen ist es super wichtig, dass du dich frühzeitig mit dem Lernen als Student beschäftigst, denn so wird dein Studium erfolgreich und du verkackst möglichst wenige Klausuren.

Lernen als Student: Verstehe theoretisch wie man effektiv lernen kann

Bevor es ans Machen geht, ist es beim Thema Lernen wichtig, dass du theoretisch weißt wie man am Besten lernen kannst, damit du daraus Schlüsse für dich ziehen kannst.

Nicht nur auswendig lernen

Ganz allgemein gilt: Neues Wissen muss verstanden und eingeordnet werden, damit du es langfristig behalten kannst. Daher ist es beim Lernen sehr wichtig nicht (immer) auswendig zu lernen, sondern auch zu verstehen.

Deine Produktivität ist nicht immer gleich

Im Laufe eines Tages schwankt deine Leistungsfähigkeit enorm, dennoch gibt es Zeiten zu denen Wissenschaftlicher Leistungshochs- und tiefs feststellen konnten.

Der Leistungshöhepunkt liegt am Vormittag, nach dem Mittagessen tritt meist ein Leistungstief ein und zum Nachmittag hin gibt es nochmals ein Zwischenhoch, welches zu Abend hin kontinuierlich abfällt.

Allerdings handelt es sich bei diesen Zeiten um Richtwerte, es kann genauso sein, dass du zum Abend hin effektiver lernst. Probiere dich daher aus und versuche durch verschiedene Lernzeiten herauszufinden wann du am effektivsten lernst. Wenn du es hasst früh aufzustehen solltest du dich auch nicht zum Lernen dazu zwingen, denn müde lernt es sich nicht wirklich gut.

Wenn du herausgefunden hast wann du am Besten lernst, behalte  im Hinterkopf, dass die Konzentration innerhalb einer Stunde Lernzeit langsam abfällt. Deswegen ist es sinnvoll nach 45 Minuten Lernzeit eine Pause von 15 Minuten zu machen. Reiße die Fenster auf, bewege dich, aber dehne die Pause nicht über 15 Minuten aus, denn ansonsten kannst du wieder schlecht einsteigen.

Deinen Lerntyp kennen

Du kannst viel effektiver Lernen, wenn du weißt welche deine Lerntypen sind. Vielleicht erkennst du dich in den Lerntypen wieder, ansonsten kann dir ein Lerntyp-Test aus dem Internet schnell weiterhelfen.

Visueller Lerntyp

Du liest gerne und schaust dir gerne Grafiken und Illustrationen an? Vielleicht lernst du gerne mit schriftlichen Unterlagen, z.B. Mitschriften, Büchern, Zeitungen oder dem Internet? Oder du wirst oft als der/die mit dem Durchblick bezeichnet? Dann gehörst du mit zu den visuellen Lerntypen.

Auditiver Lerntyp

Du nimmst Informationen leicht auf, wenn du sie hörst oder wenn sie dir jemand mündlich erklärt? Vielleicht redest du manchmal mit dir selbst oder liest laut vor? Dir liegt das auswendig Lernen, aber du brauchst hierzu absolute Stille? Dann bist du ein auditiver Lerntyp.

Kommunikativer Lerntyp

Liebst du es Dinge erst in eigene Worte zu fassen? Nimmst du gerne an Diskussionen und Gesprächen über den Lernstoff teil? Und lernst du lieber in der Gruppe? Wenn du gerne Fragen stellst, erklärst und wiederholst, dann gehörst du zum kommunikativen Lerntyp.

Haptischer Lerntyp

Du lernst gerne durch learning-by-doing? Die Gruppe ist genau deins und du magst es zu experimentieren? Dann gehörst du zum haptischen Lerntyp.

Lernen als Student: Suche deine Motivation und Ziele

Ohne Motivation läuft nichts! Wisse darum immer, warum du studierst.

Wenn du genau weißt warum du studierst, dann kannst du aus dieser Motivation unglaublich viel Kraft schöpfen – vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft.

Motivation ist gut, Ziele sind noch besser.

Lernen als Student - smarte Ziele

Mit SMART-Zielen kommst du leichter ans Ziel. Du kannst für jeden Meilenstein smarte Ziele formulieren, z.B. „Spätestens eine Woche vor der xy Klausur habe ich alle Fragen und Antworten us dem Fragenkatalog gut verinnerlicht.“.

Durch Ziele die verbindlich und bedeutsam sind, wirst du beim Lernen unterstützt. Du kannst deine Leistungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Noch besser klappt es, wenn du Feedback zu deinen Fortschritten bekommst, z.B. in Lerngruppen oder auch durch Freunde oder deinen Dozenten. Lobe und belohne dich selbst, wenn es gut läuft und vermeide Strafen.

Lernen als Student: Warum ein Lernplan dir den Arsch retten kann

Das Wichtigste beim Lernen ist es, dass du niemals in den Teufelskreis aus schlechten Leistungen und Frust kommst. Damit du mit einem guten Gefühl lernen kannst, hilft dir der gute alte Lernplan unglaublich, da du dir dein Lernen in kleine Happen übersichtlich aufteilen kannst.

  1. Liste alle deine Fächer auf in denen eine Prüfung ansteht
  2. Überlege dir welcher Inhalt in den Lehrveranstaltungen vorkam und auch geprüft werden könnte
  3. Sortiere die Inhalte nach Wichtigkeit – hat dein Dozent eventuell (versteckte) Tipps gegeben?
  4. Integriere deine Listen in deinen Kalender und dein Leben. Unterteile dein Leben in verschiedene Kategorien (Hochschule, Nebenjob, Haushalt, Freizeit) und schaue, dass du an jedem Tag für alles Zeit findest – denn auch in Klausurphasen ist Freizeit wichtig. Plane deine Zeit dabei realistisch ein
  5. Plane immer eine Woche als Puffer ein. Plane so, dass du eine Woche vor der Klausur deinen Lernstoff durch hast, denn wenn du zu knapp planst, kann dir eine kleine Erkältung große Probleme machen.

Du kannst deinen Lernplan entweder als Tages- oder als Wochenplan gestalten. Ich persönlich lerne oft mit einem Monatsplan und plane 1-2 Wochen vor den Klausuren in Tagesplänen.

Meine liebsten Lerntipps auf einen Blick

  1. Einmal lernen reicht (leider) nicht
  2. Schubweise lernen bringt (leider) auch nichts, im Studium solltest du immer dran bleiben und wiederholen
  3. Auswendig lernen reicht meistens nicht, denn du musst auch verstehen was du lernst
  4. Lerne niemals unter Zeitdruck, sondern schreibe dir einen Lernplan
  5. Lerne, weil du es willst und nicht, weil deine Eltern es erwarten
  6. Verpacke dein Lernen positiv, denn es soll ja irgendwie Spaß machen – ich belohne mich immer mit Süßigkeiten oder Serien..
  7. Lerne mit Bildern, die prägen sich nämlich viel besser ein
  8. Sorge für einen angenehmen Lernort. Du solltest dich dort wohlfühlen und dennoch nicht zu abgelenkt sein

Während meines Chemie Studiums musste ich vieles auswendig lernen. Durch viele Fehler habe ich vieles gelernt, denn ich zu Beginn habe ich gelernt wie damals in der Schule. Schnell habe ich gemerkt, dass ich so nicht weiter komme, denn im Studium reicht es nicht, wenn man eine Woche vor der Klausur mit dem Lernen beginnt.

Ich fahre sehr gut indem ich beim Lernen auf Karteikarten zurückgreife und mir vieles visualisiere. Zum Glück studiert mein Liebster genau das selbe wie ich, so können wir uns beim Lernen super unterstützen. Außerdem  ist es für mich super, wenn ich gemeinsam mit lieben Kommilitonen lerne – aber nicht in der Hochschule, sondern gemütlich mit einem Kaffee bei uns zuhause.

Ich bin mir sicher, dass auch du in deinem Studium erfahren wirst wie das Lernen als Student für dich am Besten funktioniert. Lasse dich nicht zu sehr beeinflussen, denn wir sind alle  verschieden. Nur weil es deinen Kommilitonen oder deinen Eltern leichter fällt morgens zu lernen, heißt das noch lange nicht, dass da auch für dich gilt.

Glaube an dich und vertraue dir, du wirst deinen Weg sicherlich gehen!

 

 

Comments 1

  1. Mal sehen was mich erwartet. Ich wolle zunächst auf eine Präsenzuni gehen, habe ich aber nun für entschieden meinen Bachelor per Fernstudium zu machen. Studentenparties mit viel Bier werde ich also nicht erleben. Und zum lernen brauche ich wohle eine gewisse Portion Eigenmotivation

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