Zimtsterne, Glühwein, gebrannte Mandeln, Lebkuchen und Stollen – all diese weihnachtlichen Leckereien haben etwas gemeinsam: Sie enthalten Zimt und damit auch geringe Mengen an Cumarin.
Seit 2006 steht Cumarin in der Kritik: Leberschäden oder Leberversagen werden auf Cumarin zurückgeführt – aber kannst du dennoch ohne Bedenken alle Leckereien der Weihnachtszeit essen?
Über Cumarin
Wo kommt es vor und was ist es?
Cumarin ist ein Naturstoff mit einem würzigen Geruch. Es kommt in Waldmeister, in der Tonkabohne, aber auch als natürlicher Bestandteil im Cassia-Zimt vor.
Wie kam es dazu, dass Cumarin in die Kritik geriet?
2006 entdeckten Lebensmittelkontrolleure das viele Zimtsterne mehr Cumarin erhalten, als die Höchstwerte zulassen. Daraufhin erklärte das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass Verbraucher, die viel Zimt zu sich nehmen oft zu stark mit Cumarin belastet sind.
Allerdings war nicht sicher ob das Cumarin, welches in Weihnachtsgebäck, wie Lebkuchen und Zimtsternen, vorkommt dem Konsumenten schadet. Den der Zusammenhang wurde bei Patienten entdeckt, die cumarinhaltige Medikamente eingenommen hatte. Von 100 Patienten hatte etwa 6 – 8 Patienten Anzeichen von Leberschäden und in seltenen Fällen versagte die Leber ganz.
Hierbei wurde der Zusammenhang beobachtet, dass besonders Menschen, die eine Vorerkrankung an der Leber hatten, empfindlich auch cumarinhaltige Medikamente reagieren. Werden die Medikamente abgesetzt, so gingen die Schäden im Normalfall zurück.
Was bedeutet das für Zimtsternen und Co?
Erstmal gibt es Entwarnung: Es gibt bislang keinerlei Berichte, dass der Konsum von Zimtsternen Leberschäden auslösen kann – es kann also geschlemmt werden.
Im Jahr 2011 wurden nach den Entdeckungen von 2006 als Konsequenz die Grenzwerte angehoben. In Kontrollen im Jahr 2014 wurden keinerlei Überschreitungen mehr festgestellt.
Wie viele Zimtsterne Du essen kannst
Das heißt natürlich nicht, dass Zimtsterne zu unserem Hauptnahrungsmittel werden können.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfahl im Jahr 2012 für erwachsene Menschen, die ca. 60kg wiegen, 24 kleine Kekse (also circa 120g) pro Tag, wenn ansonsten kein Zimt verzehrt wird. Kleinkinder dahingehend dürfen allerdings nur 6 kleine Zimtsterne (ca. 30g) oder 100g Lebkuchen pro Tag zu sich nehmen. Diese Menge können sowohl Erwachsene als auch Kinder theoretisch das gesamte Jahr zu sich nehmen, ohne Schäden der Leber befürchten zu müssen.
Wie viel Zimt du im Alltag verwenden solltest
Auch nach der Weihnachtszeit koche ich total gerne mit etwas Zimt. Hierbei gibt es natürlich auch Grenzwerte, die du beim Kochen einkalkulieren solltest. Erwachsene sollten hier nicht mehr als 2 Gramm pro Tag, Kinder nicht mehr als 0,5 Gramm pro Tag zu sich nehmen.
Ein kleiner Trick mit großer Wirkung
Wenn du allerdings ein genauso großer Zimt Fan bist wie ich, dann kannst du durch einen kinderleichten Trick deine Menge an Zimt maximieren und dabei die Menge an Cumarin minimieren.
Ich verwende im Alltag deswegen nur noch Ceylon-Zimt dieser enthält nämlich nur in Spuren Cumarin – circa 8 mg/kg Cumarin lässt sich in Ceylon-Zimt nachweisen, das sind 0,0008%. Anders der normale Zimt, auf den das Bundesinstitut für Risikobewertung sich bezieht, denn der Cassia-Zimt enthält 0,3% Cumarin, also 3000mg/kg.
Ein Ausflug in einen gut sortierten Supermarkt oder ein Reformhaus kann also Abhilfe schaffen und schmeckt genauso gut wie vorher.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Lebkuchen, viele Zimtsterne und alles ohne schlechtes Gewissen!
Comments 1
Frohe Weihnachten!
Ich mag Zimtsterne gar nicht so gerne, verwende aber gerne Ceylon Zimt in meiner selbstgemachten heißen Schokolade und auch beim Kochen – eben weil da weniger Cumarin drin ist als im Cassia Zimt.
Duften tun beide gleich gut.
Herzliche Grüße,
Annette