Ich bin kein Osterhase!

Mein Name ist Cookie, und ich bin circa 3 Jahre alt. Das schätzt man auf jeden Fall, denn der Start in mein Leben war alles andere als schön. Deswegen möchte ich heute meine Geschichte mit dir teilen, um dir zu zeigen, dass ich kein Osterhase bin.

Meine ersten zwei Jahre: Zu früh von meiner Mama weg und mein Leben im Knast

Nachdem ich geboren wurde, war ich wahrscheinlich nur eine ganz, ganz kurze Zeit bei meiner Mama und meinen Geschwistern. Danach wurde ich dann einfach mit ganz vielen anderen kleinen Kaninchen- und Meerschweinchenkindern in einen kleinen Glaskäfig in einem Zoofachhandel gesteckt.

Nach einiger Zeit kam auf einmal ein ganz großer Mensch mit einem ganz kleinen. Der kleine Mensch zeigte auf mich und ich wurde ganz grob von einer Verkäuferin gepackt und in einen kleinen, dunklen Pappkarton gesteckt.

Ganz lange habe ich nicht gesehen und wurde durchgeschüttelt und dann wurde es plötzlich ganz hell und laut. Ich wurde in ein kleines Gefängnis mit einem winzigen Häuschen und einer Trinkflasche gesetzt.

So habe ich die ersten Jahre meines Lebens verbracht, alleine in einem kleinen Gefängnis.

Ich war das Ostergeschenk für ein kleines Kind, ich war ein Osterhase.

Hier lebte ich über zwei Jahre meines Lebens. Es war laut. Und es stank. Ich wurde angefasst und bekam nur einmal am Tag etwas zu Essen, denn einmal am Tag gab es einen Esslöffel Trockenfutter.

Mein Name ist Cookie, und ich bin circa 3 Jahre alt. Das schätzt man auf jeden Fall, denn der Start in mein Leben war alles andere als schön. Deswegen möchte ich heute meine Geschichte mit dir teilen, um dir zu zeigen, dass ich kein Osterhase bin.

Die Wende: Meine Besitzer wollen mich nicht mehr & der Umzug in ein neues, besseres Leben

Ich fristete mein Leben so vor mich her, bis meine Besitzer mich nicht mehr wollten. Ich war sauer, ich wollte nicht kuscheln und sie zogen um. In der neuen Wohnung sollte ich nicht mehr bei ihnen sein.

Und dann kam vor circa 6 Monaten mein großer Tag – aber das wusste ich damals noch nicht.

Die letzten Wochen waren schwer, denn meine Besitzer wussten, dass ich nicht mehr lange da sein würde, also wurde kein neues Futter gekauft, ich hatte Hunger, aber das war egal.

An diesem einen Tag im August wurde ich mal wieder ganz grob gepackt und unter das Oberteil meines Gefängnisses verfrachtet, meine Besitzerin machte den Stall gerade endlich wieder sauber, als es klingelte.

Da standen zwei Menschen, Maike und ihr Freund. Die beiden sind Chemie Studenten, aber selbst ihnen stach der unangenehme Ammoniak-Geruch gleich in die Nase, da kannst du dir sicherlich vorstellen wie mein Käfig aussah.

Maike packte mich behutsam in eine Transportbox, ihr Freund sah mich voller Mitleid an. Die beiden nahmen meinen Käfig und mich mit, ganz schnell war ich mit ihnen draußen.

Meine Zeit in der Quarantäne

Im Auto unterhielten die beiden sich kurz und entschieden zunächst meine Krallen schneiden zu wollen, denn ich konnte mich vor Schmerzen nicht mehr bewegen. Wir fuhren zu einem Haus, wo ich auf einem Handtuch alle Krallen geschnitten bekam. Dann ging es weiter zu Maike nach Hause. Ich zitterte die ganze Zeit. Kaum bei Maike angekommen, wurde ich in mein 4m² Quarantänegehege gesetzt – 4m² endlich hätte ich mich richtig bewegen können. Aber ich war zu schwach, ich konnte kaum etwas Essen, ich wusste nichts mit mir anzufangen. Maike griff ich immer an, obwohl sie mir nur Essen geben wollte.

Nach meiner ersten Nacht ging es dann für mich – zum ersten Mal in meinem Leben – zum Tierarzt. Es wurde eine Kotprobe abgegeben, die zum Glück nicht auffällig war. Und auch die Ursache für mein weniges Essen wurde gefunden. Von da ging es Tag für Tag aufwärts, ich lernte es kennen Wiese zu essen, bekam Kräuter und viele Erbsenflocken, das Trockenfutter wurde mir abgewöhnt und ich wurde geimpft.

Mein neues Leben und meine neuen besten Freunde

Dann saß ich noch zwei Wochen alleine, aber tagsüber durfte ich raus. Bis der nächste große Tag kam: Die Vergesellschaftung. Endlich lernte ich Freunde kennen, am Anfang war ich sehr aufmüpfig und wusste nicht, wie ich mich anderen Kaninchen gegenüber verhalten sollte, aber heute – nach knapp sechs Monaten – habe ich vier ganz tolle Kumpels an meiner Seite.

Mein Leben hat sich in diesem halben Jahr total verändert, ich habe mich verändert. Ich lebe in einem großen mardersicheren Außengehege. Ich kann buddeln wie ich lustig bin. Außerdem haben meine neuen Freunde und ich 24 Stunden am Tag genug Grünfutter zur Verfügung  und das beste sind aber meine neuen Freunde.

Auch Menschen vertraue ich immer mehr, vor allem für Erbsenflocken würde ich alles machen. Ich taue von Tag zu Tag mehr auf, ich schlage das erste Mal Haken in meinem Leben und kann in der Natur ein ruhiges, aber dennoch spannendes Kaninchenleben leben.

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Geschichte zeigen konnte, das wir Kaninchen keine Kuscheltiere sind, das wir viel Platz und Freunde brauchen. Das wir keine Geschenke sind, denn:

Mein Name ist Cookie, und ich bin kein Osterhase!

 

 

Comments 3

  1. Ich finde es toll das ihr den Hasen aus so einer schlechten Umgebung gerettet habt. Hübsches Hässchen. Tiere verschenken finde ich auch nicht gut.

    Lg Jasmin

  2. Ein sehr schöner Beitrag. Generell Tiere verschenken mag ich gar nicht. Das sind immer noch Tiere und keine Gegenstände und so sollten sie auch behandelt werden.
    bin echt froh das es noch so Menschen wie dich gibt die die Tiere retten 😉

    LG Nadine

  3. Oh wie niedlich und traurig zugleich. Ich finde es ganz schrecklich, dass nicht nur zu Ostern sondern auch Geburtstag oder Weihnachten , Tiere verschenkt werden, um die sich später nicht mehr gekümmert wird.
    Sehr schöner Beitrag ?
    Liebe Grüße Nadine von tantedine.de

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