Jeder kennt sie, jeder benutzt sie mindestens zwei Mal täglich und hat bestimmt nicht nur eine Sorte zuhause stehen: Die Zahnpasta.
Doch kaum jemand weiß was alles in einer Zahnpasta drin ist und was die verschiedenen Inhaltsstoffe bewirken.
Deswegen erkläre ich Dir heute alles rund um die Zahnpflege.
Abrasivstoffe
In beinah jeder Zahnpasta sind sogenannte Abrasivstoffe enthalten, hierbei handelt es sich um ganz kleine Putzkörper, die den Zahnbelag abschmirgeln und dadurch die Reinigung der Zähne unterstützen.
Besonders bekannte Abrasivstoffe sind beispielsweise Hydrated Silica, Calcium Carbonate oder Silica Sodium, wobei es sich jeweils um Kalk- oder Kieselsäureverbindungen handelt.
Was passiert bei einer zu hohen Konzentration dieser Putzkörper?
Bei einer zu hohen Konzentration könnten die Abrasivstoffe den Zahnschmelz und das Zahnfleisch beschädigen. Da aus den Inhaltsstoffen nicht ersichtlich wird wie hoch die Menge an Abrasivstoffen ist, kann nicht festgestellt werden, ob die Konzentration bereits schädlich ist. Jedoch geben manche Hersteller bereits einen sogenannten RDA-Wert (radioactive dentin abrasion) auf ihren Verpackungen an, der angbit wie stark die Abtragwirkung der Putzkörper ist:
RDA 30: gering abrasiv
RDA 70-80: mittel abrasiv
RDA über 100: stark abrasiv
Bei einer regelmäßigen Anwendung sollte der RDA-Wert von 120 nicht überschritten werden.
Fluorid
Experten zufolge zeichnet sich eine gute Zahnpasta vor allem durch die Zugabe von Fluorid als effektiven Kariesschutz aus. Das Fluorid soll den Zahn vor Säureangeriffen der Bakterien aus der Plaque schützen indem er sich in die oberste Schicht des Zahnschmelzes einlagert und den Zahn härter und säurebeständiger macht.
Das in Zahnpasta enthaltende Fluorid muss auf der Verpackung in parts per million (ppm) angegeben werden.
Parts Per Million: Das Verhältnis vom Fluorid zur Gesamtmasse steht immer 1 zu 1 Million.
Die Kosmetikverordnung besagt, dass die Menge von 1500 ppm Fluorid in Zahncremes des täglichen Gebrauchs nicht überschritten werden darf, da es sonst zu einer Gefahr der Überdosierung kommen kann.
Durch eine Überdosierung kann zum Beispiel eine Mineralisationsstörung auftreten, welche sich in weißen Flecken auf den Zähnen äußert. Eine Überdosierung von Fluorid ist in Deutschland jedoch sehr selten vorzufinden.
Häufig findet man in Zahncremes Natriumfluorid, aber auch die Verwendung von Aminfluorid wird immer beliebter.
Aus der Sicht der Wissenschaft leisten beide Fluoridarten bei zweifacher Benutzung täglich einen ausreichenden Kariesschutz, sodass Fluorid sich in der Kariesprophylave etabliert hat.
Warum gibt es dennoch Fluorid Kritiker?
Die Kritiker behaupten, Fluorid sei pures Gift und verursache mehr Krankheiten als es Vorteile habe. So sagen Kritiker, dass Fluorid Syntome wie Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfälle sowie Erkrankungen an Leber und Niere auslöse.
So bleibt es jedem selbst überlassen, ob er auf Fluorid in Zahncreme setzen möchtest. Nur wenige Hersteller werben mit der Verwendung von Fluorid, jedoch wird es von den meisten Herstellern genutzt und auch Untersuchungen deuten darauf hin, dass Fluorid einen effektiven Kariesschutz bietet.
Schaumbildner
Schaumbildner unterstützen die gleichmäßige Verteilung der Zahnpasta während des Putzens, auch lockern sie Zahnbeläge und Essensreste aus, sodass die Reinigung an schwer erreichbaren Stellen deutlich erleichtert wird. In den Inhaltsstoffen findet man solche Schaumbildner beispielsweise unter Natriumlaurylsulfat.
Sorbitol
Sorbitol wird als Feuchthaltemittel in vielen Zahncremes verwendet um vorm Austrocknen zu schützen, außerdem sorgt Sorbitol für einen angenehm frischen Geschmack.
Triclosan
Hierbei handelt es sich um einen antibakteriellen Wirkstoff, der eingesetzt wird um Zahnfleischentzündungen zu reduzieren und vor der Neuentstehung schützt.
Pyrophosphat
Pyrophosphat wirkt der Mineralisation von Plaque entgegen und kann dadurch Zahnstein verhindern bzw. verlangsamen. Zinksalze haben die selbe Wirkung wie Pyrophosphate.
Geschmacks- und Aromastoffe
sorgen wie der Name schon sagt für den guten Geschmack einer Zahnpasta, hierzu dienen beispielsweise Menthol oder Pfefferminzöl.
Was steckt sonst noch in meiner Zahnpasta?
Neben den oben genannten Inhaltsstoffen stecken natürlich noch viel mehr in der Zahnpasta, alle zu erklären würde den Rahmen (leider) sprengen, solltest du jedoch eine Frage zu einem nicht erläutertem Inhaltsstoff haben, dann schreibe mir einfach in die Kommentare und ich versuche dir alles zu erklären 🙂
Sonstige Inhaltsstoffe
- Süßstoffe wie Saccharin die jedoch keinen Karies auslösen
- Bindemittel wie Natriumalginat
- Konservierungsstoffe wie Hydroxybenzoesäureester
- teilweise Farbstoffe
Wusstest Du was alles in Deiner Zahnpasta steckt?
Comments 4
Es ist echt interessant mal mehr über die Inhaltsstoffe zu erfahren, da macht man sich in der Regel ja kaum Gedanken.
Gerade im Bezug auf Lebensmittel beschäftigte ich mich momentan viel damit 🙂
Author
Liebe Natalie,
ja, ich denke viel mehr Leute sollten sich mit Inhaltsstoffen beschäftigen.
Wenn du eine Frage hast immer her damit 😉
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